Einheimische Mitarbeiter sind sehr wichtig

Ein Bericht aus Nairobi von Dr. Harald Kischlat, Vorstand der German Doctors

Ich zeige gerade den Mitarbeitern von Klassik Radio unser Projekt hier in Nairobi, damit sie es ihren Hörern möglichst gut nahebringen können. Zu so einem Besuch gehören auch die sogenannten „Slum visits“ zusammen mit unseren Sozialarbeiterinnen. Dabei wird mir immer wieder aufs Neue klar, wie wichtig neben der medizinischen Versorgung durch unsere German Doctors auch die soziale Betreuung durch unsere einheimischen Mitarbeiter ist. Unsere Sozialarbeiterinnen haben im Mathare Valley viele freiwillige Gesundheitsarbeiterinnen ausgebildet, die uns helfen, einen engen Kontakt zu unseren Patienten zu halten. Eine davon ist Joan. Sie wird schon seit längerer Zeit in unserem HIV-Programm mit antiretroviralen Medikamenten versorgt. Gerade am Anfang der Therapie können diese Medikamente zu Schlafschwierigkeiten und Albträumen führen. Vielleicht deshalb hatte Joan zwischendurch die Behandlung abgebrochen und ist zu einem lokalen Heiler gegangen, der ihr versprochen hatte, sie mit Kräutern wieder gesund zu machen. Joans Gesundheitszustand verschlechterte sich daraufhin rapide und zum Glück konnte sie von unseren Sozialarbeiterinnen überzeugt werden, die Therapie in unserem Programm wieder aufzunehmen. Joan wurde dann selber Gesundheitsarbeiterin bei den German Doctors und berichtet nun regelmäßig anderen Betroffenen von ihren Erfahrungen, damit diese nicht denselben Fehler begehen und die Therapie abbrechen. Das Engagement der Menschen füreinander ist einfach toll!

2014_08_Medikamentenausgabe in Nairobi

Das Bild zeigt die Gesundheitsarbeiterin Dolphin beim Besuch einer anderen Patientin. Dabei werden auch die Medikamentenvorräte kontrolliert.

Aufgeschrieben von Dr. Harald Kischlat