Im Juli und August haben wir vom Schicksal der 12-Jährigen Julien aus Cebu berichtet, die seit einem Unfall nicht mehr richtig gehen konnte und monatelang auf eine passende Operation in Cagayan de Oro wartete.
(Hier und hier können Sie die Berichte über sie noch einmal lesen und den kleinen Film über sie anschauen.)

Mittlerweile wurde Julien operiert. „Juliens Hautablederung wurde plastisch gedeckt und ist gut angeheilt. Sie hat dennoch in jenem Hautbereich eine Überempfindlichkeit bis zu leichten Schmerzen, braucht aber keine Medikamente mehr“, berichtete Dr. Martin Grau vom German Doctors Hospital in Cagayan de Oro vor wenigen Wochen. „Eine Korrektur der Fußstellung ist momentan schwierig, da uns der entsprechend erfahrene Gefäßchirurg fehlt“, erzählt er weiter und berichtet von den aktuellen Schwierigkeiten: „Der hiesige Orthopäde will drei Jahre bis nach der Pubertät warten und dann eine Unterschenkelamputation machen, um eine Prothese ansetzen zu können. Diese Option gefällt uns gar nicht.“

In den letzten Wochen wurde ein orthopädischer Schuh angepasst, mit dem Julien nun ihr Bein wieder belasten und zunächst wieder ein paar Muskeln entwickeln kann. „Die Wunde ist sehr gut verheilt und sie sagte heute klar, das sie keinerlei Schmerzen mehr hat“, freut sich Dietmar Schug, der Koordinator für Ärzte für die Dritte Welt auf den Philippinen, Anfang dieser Woche. Julien kann nun erst einmal wieder nach Hause zurück, auf die Insel Cebu, wo sie nicht nur ihre Freunde wiedersehen, sondern auch wieder zur Schule gehen kann. „Sie wird sich in sechs Monaten sich wieder bei uns melden – in der Zwischenzeit hat sie natürlich Kontakt zu unserem Team in Cebu“, so Dietmar Schug. „Im nächsten Jahr wird dann vielleicht die Operation in Angriff genommen werden.“ Auch Dr. Martin Grau formuliert das Fernziel für Julien ganz klar: „Auf einen deutschen Gefäßchirurgen warten, der hier mitoperieren kann, um den Fuß zu richten.“

Eine langwierige Prozedur für Julien, die hoffentlich auch noch erfolgreich abgeschlossen werden kann.